Bei Optionsscheinen gibt es unterschiedliche Ausführungsarten, die bestimmen, wann der Inhaber sein Recht ausüben kann. Es gibt zwei Haupttypen:
Dieser Unterschied beeinflusst die Flexibilität des Anlegers bei der Ausübung seines Rechts.
Der Basispreis eines Optionsscheins ist der festgelegte Preis, zu dem der Inhaber den Basiswert kaufen (bei Call-Optionsscheinen) oder verkaufen (bei Put-Optionsscheinen) kann. Der Basispreis bestimmt, ob ein Optionsschein „im Geld“, „am Geld“ oder „aus dem Geld“ ist und beeinflusst somit direkt den Wert des Scheins.
Die Basiswährung gibt an, in welcher Währung der Basiswert des Optionsscheins gehandelt wird. Bei deutschen Optionsscheinen ist dies häufig der Euro, aber auch andere Währungen wie US-Dollar können eine Rolle spielen. Die Wahl der Basiswährung kann zusätzliche Risiken durch Wechselkursschwankungen bedeuten.
Das Bezugsverhältnis gibt an, wie viele Optionsscheine benötigt werden, um eine Einheit des Basiswerts zu erwerben. Ein Bezugsverhältnis von 1:10 bedeutet beispielsweise, dass zehn Optionsscheine erforderlich sind, um eine Einheit des zugrundeliegenden Basiswerts zu kaufen oder zu verkaufen. Dies beeinflusst die Preisgestaltung und den Hebel des Optionsscheins.
Der letzte Handelstag ist der letzte Tag, an dem der Optionsschein an der Börse gehandelt werden kann. Nach diesem Tag verfällt der Schein entweder wertlos oder wird, falls er „im Geld“ ist, automatisch ausgeübt. Der letzte Handelstag ist entscheidend für Investoren, die den Schein vor Ablauf verkaufen wollen.
Der Hebel eines Optionsscheins zeigt, um wie viel stärker sich der Preis des Scheins im Vergleich zu der Veränderung des Basiswertes bewegt. Ein Hebel von 10 bedeutet, dass der Optionsschein 10-mal so stark auf die Kursbewegungen des Basiswertes reagiert. Der Hebel erhöht sowohl die Gewinnmöglichkeiten als auch das Verlustrisiko.
Die implizite Volatilität misst die erwartete Schwankungsbreite des Basiswertes, die im Preis des Optionsscheins eingepreist ist. Eine hohe implizite Volatilität deutet darauf hin, dass der Markt große Preisbewegungen erwartet, was den Preis des Optionsscheins steigen lässt. Bei niedriger impliziter Volatilität sinkt der Preis des Scheins, da geringere Schwankungen erwartet werden.
Im Gegensatz zu echten Optionen, bei denen die implizite Volatilität durch den Markt an der Börse bestimmt wird, legt bei Optionsscheinen der Emittent die implizite Volatilität selbst fest.
Das Aufgeld zeigt die Differenz zwischen dem Preis des Optionsscheins und dem inneren Wert an. Es gibt an, wie viel teurer der Kauf über den Schein ist im Vergleich zum direkten Erwerb des Basiswertes. Ein hohes Aufgeld bedeutet, dass der Käufer einen größeren Preisaufschlag für den potenziellen Hebel und die Vorteile des Optionsscheins zahlt.
Delta gibt an, wie stark der Preis des Optionsscheins auf eine Preisänderung des Basiswertes reagiert. Ein Delta von 0,5 bedeutet, dass der Preis des Optionsscheins um 50 % der Bewegung des Basiswertes steigt oder fällt. Für Call-Optionsscheine ist das Delta positiv, für Put-Optionsscheine negativ.
Omega ist eine Kennzahl, die die prozentuale Änderung des Optionsscheinwerts in Bezug auf eine 1%-Änderung des Basiswerts misst. Sie wird oft als Maß für den Hebel genutzt. Ein hohes Omega deutet auf eine starke Hebelwirkung hin, was sowohl Chancen als auch Risiken für den Anleger erhöht.
Theta misst den Zeitwertverlust eines Optionsscheins, also wie viel der Schein an Wert verliert, wenn er sich dem Verfallsdatum nähert. Je näher der Verfall, desto stärker sinkt der Zeitwert. Ein hohes Theta zeigt, dass der Optionsschein stark an Wert verliert, wenn die Zeit vergeht, ohne dass der Basiswert sich zugunsten des Anlegers bewegt.
Der Zeitwert eines Optionsscheins ist der Teil des Preises, der über den inneren Wert hinausgeht und die verbleibende Laufzeit widerspiegelt. Ein langer Zeitraum bis zum Verfall bedeutet oft einen höheren Zeitwert, da mehr Zeit für potenzielle Kursbewegungen des Basiswertes bleibt. Der Zeitwert sinkt im Laufe der Zeit.
Der innere Wert eines Optionsscheins ist der Wert, den der Schein hätte, wenn er sofort ausgeübt würde. Ein Call-Optionsschein hat einen inneren Wert, wenn der Kurs des Basiswerts über dem Basispreis liegt, und ein Put-Optionsschein, wenn der Kurs darunter liegt. Optionen „aus dem Geld“ haben keinen inneren Wert.
Der Break-Even-Punkt ist der Kurs des Basiswertes, bei dem der Käufer eines Optionsscheins keine Verluste, aber auch keine Gewinne erzielt. Für Call-Optionsscheine liegt der Break-Even-Punkt über dem Basispreis plus Aufgeld, während er für Put-Optionsscheine unter dem Basispreis minus Aufgeld liegt.
Moneyness beschreibt, ob ein Optionsschein „im Geld“ (innerer Wert vorhanden), „am Geld“ (Basispreis entspricht Kurs des Basiswerts) oder „aus dem Geld“ (kein innerer Wert) ist. Diese Eigenschaft beeinflusst direkt den Wert des Optionsscheins und seine Chancen, im Gewinn ausgeübt zu werden.
Es gibt verschiedene Arten von Hebelprodukten, wie klassische Call- und Put-Optionsscheine, Discount-Zertifikate, Knock-Out-Produkte oder Faktor-Zertifikate. Der Optionsscheinrechner auf dieser Website berechnet jedoch ausschließlich Standard-Optionsscheine, also Call- und Put-Optionsscheine. Diese ermöglichen dem Käufer, den zugrunde liegenden Basiswert entweder zu einem festgelegten Preis zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put), je nachdem, wie sich der Preis des Basiswertes entwickelt. Standard-Optionsscheine können weniger komplex als andere Hebelprodukte sein und eignen sich für eine Vielzahl von Handelsstrategien.
Der Emittent eines Optionsscheins ist die Institution, die das Produkt herausgibt, häufig eine Bank oder ein Finanzinstitut. Der Emittent legt die Bedingungen des Scheins fest und trägt das Risiko, den Basiswert liefern oder entgegennehmen zu müssen.